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Neuseeland – South Island

Schon allein die Fahrt mit der Fähre hat mich umgehauen. Wunderschöne Natur und kristallklares Wasser. Angekommen auf der Südinsel fuhren wir nach Blenheim. Dort habe ich spontan noch einen Platz im Working Hostel ergattern können. Es war sehr begehrt dieses Hostel, da die Hostelbesitzer dafür sorgten, dass du innerhalb kürzester Zeit einen Job bekommst. Es gab zwei Möglichkeiten. Weingut oder Firma. Mirco, Milena, Willi und ich beschlossen auf dem Weingut zu arbeiten.

Es war harte Arbeit. Wir hatten oft 35 Grad und wir standen 9 Stunden auf dem Feld für Mindestlohn. Dieser lag zur Zeit in Neuseeland bei 15 Dollar. Doch nach der Arbeit fühlte es sich an, als würde man zu seine „Familie“ zurückkehren. Jeden Abend wurde gut gekocht, die Leute saßen zusammen und wir hatten eine gute Zeit. Am Wochenende wurden Ausflügle und Sportaktivitäten geplant. Ich habe aber recht schnell wieder eine starke Reiselust verspürt und dacht mir, ich kann auch später nochmal arbeiten, wenn ich merke das mein Geld knapp wird. Ich wollte auf alle Fälle wieder ungebunden sein und beschloss also mein eigenes Auto zu kaufen.

Mirco hat hatte ziemlich schnell keine Lust mehr auf Arbeiten und beschloss mit mir gemeinsam die Südinsel zu erkunden. Ich fühlte mich schon nach einigen Tagen pudelwohl in diesem kleinen Campervan. Es war für mich die perfekte Reiseart. Wir standen jede Nacht an einem traumhaften Ort.

Unser erster Stopp war im „Abel Tasman Nationalpark“. Es war schon verrückt, wie sich die Natur in Neuseeland unterscheidet. Abel Tasman Nationalpark war berühmt für seine goldfarbigen Strände, hellblaues Wasser und dunkelgrünen Wald. Der Reiseführer hatte nicht zu viel versprochen. Wir beschlossen eine 3 tägige Kajaktour zu buchen. Wir haben unser Zelt, eine Strandmatte, ein bisschen Müsli, 2 Packungen Nudeln und ein paar Klamotten eingepackt und schon ging es los. Nach einer kurzen Einführung mussten wir vorher beschließen, an welchem Strand wir schlafen möchten. Diese Strände waren wirklich nur mit dem Boot zu erreichen. Das machte das ganze einzigartig. Diese Aktivitäten kann ich nur jeden empfehlen. So viel Freiheit und Abenteuer habe ich zuvor noch nie erleben dürfen. Zu zweit in einem Kajak im offenen Meer. Es war sehr anstrengend zu paddeln, aber mit genügend Pausen war es machbar. Außerdem war man ständig beschäftigt die Natur zu begutachten. Schon nach kurzer Zeit sahen wir bestimmt 20 Robben an einem großen Steinfelsen. Abends paddelten wir zu unserem Strand, wo vielleicht noch 1 oder 2 andere Menschen waren. Wir stellten unser Zelt auf, kochten unsere Nudeln und schauten uns den Sonnenaufgang an. Man brauchte nicht viel. Aber ich konnte so viel Glück und Zufriedenheit in diesem Moment verspüren.

Nach diesem unglaublichen Erlebnis erkundeten wir die Westcoast, entdeckten das Surfen für uns und besuchten unglaubliche Seen und Wasserfälle. An der Westcoast besuchten wir die „Pancake Rocks“. Die heißen so, weil es tatsächlich aussieht aus wären es ganz viele gestapelte Pfannkuchen. Die gesamte Natur an der Westcoast ist sehr wild und man hat während der Fahrt die komplette Zeit ein unglaubliches Szenario.

Unsere Fahrt ging weiter Richtung Queenstown. Wir fuhren an „Lake Wanaka“ vorbei und machten dort ein paar Wanderungen und erkundeten die Gegend. Sobald man nur durch Queenstown durchfährt, verspürt man schon ein gewisses Adrenalin. Es war die „Action Stadt“ von Neuseeland. Alle paar Meter sah man eine Werbung für eine adrenalingeladene Aktivität wie Bungee Jumping oder Skydiving. Es gab unzählige Bars und gute Restaurants. Es war wieder mal schön in einer Stadt zu sein. Queenstown war auch bekannt für den besten Burger in Neuseeland. „Ferg-Burger“ war die Adresse der Stadt, allerdings sollte man etwas Wartezeit mit einplanen. Nach 2 Tagen wurde ich von dem Adrenalin der Stadt angesteckt und beschloss auch eine solche Aktivität zu buchen. Ich wählte eine Zipline inklusive freien Fall. Es war die höchste Zipline in Neuseeland und so fühlte es sich auch an.

Queenstown ist die perfekte Lage um einer der bekannten Fjorde zu besuchen. Wir haben uns für den bekanntesten entschieden und machten uns somit auf den Weg zum „Milford Sound“. Es wurde uns immer gesagt, dass es dort ziemlich kalt ist und wir lieber mal mit Regen rechnen sollten. Wir haben vorher eine „Milford Sound Scenic Cruise“ gebucht, die ca. 45 Dollar kostete. Wir konnten einen guten Platz auf dem Boot ergattern. Es gaben heißen Tee und heiße eine heiße Schokolade. Wir hatten wieder einmal unglaubliches Glück, da wir kein Regen hatten und die Sonne das ganze Spektakel noch magischer erschienen ließ. Links und rechts waren mehrere kleine Wasserfälle in denen man immer wieder mal einen kleinen Regenbogen gesehen hat. Obwohl wir mit vielen Menschen auf dem Boot waren, war alles so ruhig und magisch. Plötzlich tauchten auch noch neben uns Delfine auf und begleiteten uns die gesamte Strecke. Wieder einmal hat mich Neuseeland umgehauen.

Unsere Tour mit dem Auto ging weiter in den Süden. Wir besuchten den „Catlins Conservation Park“, wo es unzählige Wasserfälle gibt. In „Curio Bay“ hatten wir das Glück, dass wir ganz viele Delfine im Meer gesehen haben, die mit den Wellen spielten.

Schließlich kamen wir in Dunedin an. Dunedin war eine der bekanntesten Studentenstädte in Neuseeland. Dort gab es auch ein paar gute Surfsports, wo wir unsere Skills verbessern konnten.

An der Ostküste haben wir zufällig einen kleinen Ort namens „Penguin + Seal Company“ entdeckt. Ich hatte vorher noch nie so viele Robben auf einmal gesehen. Es war so schön, weil es einfach in der freien Natur war und nicht in einem Zoo oder Tierpark.

Von da aus fuhren wir nochmal etwas weiter in das Landesinnere um den bekannten Mt Cook und die herumliegenden Seen anzusehen. Schon wieder war die Natur komplett anders, als zuvor. „Lake Pukaki“ und „Lake Tekapo“ waren so unglaublich blau, dass es aussah, als hätte den See jemand hingemalt. In den Seen spiegelten sich dann Berge. Vor allem der Mount Cook sah sehr beeindruckend aus mit seiner weißen Spitze.

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Ein weiterer Ort der mir sehr gefallen hat war „Kaikoura“. Es war eine kleine Stadt direkt am Meer. Die Kulisse war einzigartig, da man auch noch einige Berge sah. Es gab einen Stehplatz für Camper direkt am Meer. Dort verbrachten wir viel Zeit und beschlossen etwas länger hier zu bleiben. Am Abend wurde gekocht, zusammengesessen und geredet.

Nachdem es uns in diesem kleinen Ort so gut gefallen hat und wir uns schon etwas heimisch gefühlt haben, beschlossen wir „Wwoofen“ zu gehen. „Wwoof Neuseeland“ ist eine Organisation, die Personen in die Familie oder deren Farm aufnimmt. Das bedeutet man muss am Tag ca. 4 – 5 Stunden arbeiten bzw. mithelfen und dafür ist Kost und Logis frei. Wir haben eine Familie mit 2 Hunden rausgesucht und haben auch nach kurzer Zeit eine Bestätigung erhalten. Das Haus war traumhaft schön. Es war auf der Spitze eines Hügels. Vom Balkon aus hatte man einen Ausblick auf ganz Kaikoura, das Meer und den Bergen. Wir hatten viel Glück mit dieser Familie, da unsere einzige Aufgabe darin lag, sich um die Hunde zu kümmern und mit denen Gassi zu gehen. Insgesamt waren wir 12 Tage dort. Ich würde es immer wieder empfehlen, sich beim „Wwoofing“ anzumelden, da man erstens viel Kontakt zu den einheimischen Familien hat und man für ein wenig Arbeit oft an tollen Orten wohnen darf.

Für Mirco war es an der Zeit nach Hause zu fliegen, da er einen früheren Rückflug als ich geplant hatte. Da unsere beiden Rückflüge von Auckland aus waren, mussten wir mit der Fähre wieder zurück zur Nordinsel. Der Abschied war schwer von Mirco, da wir lange zusammen unterwegs waren und ich jetzt das erste Mal in Neuseeland „alleine“ unterwegs war.

Milena war auch noch etwas länger in Neuseeland und wir beschlossen gemeinsam zu „wwoofen“, da wir uns etwas Geld sparen wollten. Es war auch langsam an der Zeit mein geliebtes Auto wieder zu verkaufen. Wir haben uns also eine Familie in der Nähe von Auckland rausgesucht. Es war ein sehr abgelegenes Haus in der Nähe von „Muriwai Beach“. Gary und seine Tochter haben uns sehr freundlich aufgenommen. Ich habe sowieso vorher noch nie so nette Menschen getroffen, wie in Neuseeland. Solch eine Gastfreundschaft zu „fremden“ Leuten ist man in Deutschland oft nicht gewohnt. Bei Gary mussten wir eigentlich gar nicht arbeiten. Einmal haben wir etwas Gartenarbeit erledigt und haben uns ab und zu um das Abendessen gekümmert. Abends sind wir oft gemeinsam zum Strand gefahren und haben dort den Sonnenuntergang angeschaut. Ich habe mich echt sehr wohl bei Gary gefühlt. Insgesamt waren wir dort 14 Tage. Ich habe jeden Tag dort genossen und kann nur sagen, dass es ein sehr schöner Abschluss von meiner Reise war.

Meine Highlights Südinsel

  1. Abel Tasman
  2. Milford Sound
  3. Queenstown
  4. Lake Pukaki
  5. Westcoast

Fazit Neuseeland Neuseeland wird mich definitiv nochmal wiedersehen. Ich habe mich sehr schnell in dieses Land verliebt. Obwohl ich dort insgesamt 10 Monate verbrachte, gab es keinen Tag, wo ich nicht „wow“ gesagt habe. Entweder haben mich die Menschen oder die Natur beeindruckt. Es wird auf alle Fälle nicht langweilig! Ich freue mich schon auf meine nächste Reise dorthin. Wenn man erstmal dort angekommen ist, hat man diesen langen Flug schon wieder vergessen.

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